Soziales Praktikum
Sozialpraktikum
„Glücklich der Mensch, der seinen Nächsten trägt in seiner ganzen Gebrechlichkeit, wie er sich wünscht, von jenen getragen zu werden in seiner eigenen Schwäche.“
(Franz von Assisi)
Seit vielen Jahren absolvieren die Schülerinnen und Schüler der Ursulaschule am Ende der Klasse 10 ein Sozialpraktikum. Zum Profil einer christlichen Schule gehört es, Jugendliche zu sensibilisieren, das soziale Miteinander von Menschen in den Blick zu nehmen und die Bereitschaft zum sozialen Engagement zu wecken. Bestimmte Erkenntnisse und Erfahrungen lassen sich jedoch nur in unmittelbarer Begegnung vermitteln - so soll das Sozialpraktikum Schüler/innen an Orte sozialer und materieller Not führen, die ihnen sonst oft verschlossen bleiben, und so „hautnahes“ Betroffensein und Mittragen durch Erfahrungen aus erster Hand ermöglichen. Daher absolvieren die Schüler/innen ihr dreiwöchiges Praktikum ausschließlich in sozialen Einrichtungen, vorzugsweise in den Bereichen Krankenpflege, Altenpflege, Sozialdienste, Behinderteneinrichtungen, Beratungsstellen oder integrativen Kindertagesstätten bzw. Förderschulen.
Die Leitfrage dieses Praktikums ist also nicht: „Wie kann ich konkrete Berufserfahrungen sammeln?“, sondern: „Wie kann ich im Umgang mit Menschen in verschiedenen Lebenssituationen erfahren, dass ich ihnen beistehen kann? Welche Konsequenzen ziehe ich aus diesen Begegnungen mit dem jeweils Anderen für mein eigenes Leben? Wie kann ich lernen, meine soziale Verantwortung wahrzunehmen und sie auszuüben?“
Die Schüler/innen werden dazu einige Wochen vor Beginn des Praktikums im Religionsunterricht thematisch auf das Sozialpraktikum vorbereitet, wobei ihnen die theologische Bedeutung dieses Praktikums bezüglich eines Perspektivwechsels und des sozialen Miteinanders deutlich gemacht wird.
Während eines speziellen Vorbereitungstages direkt vor Praktikumsbeginn diskutieren Experten aus den jeweiligen Praktikumsfeldern mit den Schüler/innen in Kleingruppen organisatorische und medizinische Fragestellungen und stehen für individuelle Rückfragen zur Verfügung.
Für die Begleitung während der Praktikumszeit können sich die Schüler/innen selbst einen Lehrer/in als Betreuer/in auswählen. Nach der ersten Praktikumswoche findet dann ein Reflexionsnachmittag statt, bei dem die Schüler/innen ihre ersten Eindrücke und Erfahrungen mit ihrem Betreuer/ ihrer Betreuerin besprechen und sich anschließend mit ihren Mitschüler/innen bei einem selbsterstellten Buffet austauschen können.
Die Erfahrungen während des gesamten Praktikums halten die Schüler/innen in einem sogenannten „Impressarium“ (eine Art Tagebuch) fest. Die persönlichen Aufzeichnungen dienen am Nachbereitungstag dabei als Grundlage für ein individuelles Abschlussgespräch mit den Betreuern/ Betreuerinnen.
Wir hoffen, dass die Schüler/innen während des Sozialpraktikums neue und interessante Erfahrungen sammeln können und mit vielen Menschen in Kontakt bzw. ins Gespräch kommen.